Freitag, 8. September 2017

Zeitlose Ratschläge für die finanzielle Freiheit: "Der reichste Mann von Babylon"

Zeitlose Ratschläge für die finanzielle Freiheit: "Der reichste Mann von Babylon"

Im vergangenen Jahr hatte ich bereits das Buch 'Rich Dad, Poor Dad' gelesen und vorgestellt und dieses als Pflichtliteratur bezeichnet. Heute möchte ich einige Worte zu einem weiteren Pflichtliteratur-Buch verlieren, welches vor allem für Einsteiger in die Materie 'Finanzielle Freiheit' sehr gut geeignet ist: 'Der reichste Mann von Babylon' von George S. Clason. Es hat in der mir vorliegenden deutschen Ausgabe lediglich 206 Seiten und lässt sich sehr flüssig lesen. Das Buch selbst erschien erstmals im Jahre 1926 und allein durch den Fakt, dass es auch heute noch zahlreich empfohlen wird (4.5 Sterne bei mehr als 200 Rezensionen auf Amazon), kann man seinen zeitlosen Charakter erkennen.

In insgesamt 11 Kapiteln werden teilweise miteinander verwobene Geschichten von Bewohnern der antiken Stadt Babylon erzählt. Sinn und Zweck ist es, dem Leser anhand dieser Geschichten diverse Ratschläge mitzugeben, die sich mühelos auch auf die heutige Zeit übertragen lassen. Diese betreffen einerseits die Einstellung zu Geld und Konsum und andererseits die Einstellung zu Arbeit und dem Faktor Glück.

Doch zunächst einmal ein paar Worte zum titelgebenden Ort: Babylon war eine Stadt, welche vor etwa 4000 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Irak existierte. Sie war bekannt für ihren Reichtum, aber auch für die zahllosen architektonischen Meisterleistungen wie die zu den 7 antiken Weltwundern zählenden 'Hängenden Gärten der Semiramis'. Alexander der Große war im Laufe der Zeit einer der Eroberer der Stadt und starb 323 v.Chr. auch dort. Heute existieren nur mehr Ruinen, die den ehemaligen Glanz nur noch erahnen lassen.

Nun zurück zum Buch: Einer der Hauptprotagonisten des Werkes ist Arkhad, der reichste Mann der Stadt. In den ersten Kapiteln wird aufgezeigt, wie er es zum Reichtum geschafft hat und zusätzlich gibt er seine Weisheiten an andere weiter. Kurz zusammengefasst wären diese:

  1. Fang an, eure Geldbörse zu füllen (Pay Yourself First: 10 % der Einnahmen - egal wie hoch diese sind - beiseite legen).
  2. Kontrolliert eure Ausgaben (10 % gehen immer, wenn man immer mal auf bestimmte Dinge wie Ausgehen, Rauchen, Trinken oder teure Kleidung verzichtet; Ausgaben nicht zwangsläufig dem steigenden Einkommen anpassen).
  3. Sorgt dafür, dass euer Geld sich mehrt (= sinnvolle Investitionen).
  4. Bewahrt eure Schätze vor Verlust (=Risikomanagement; vorher über Investments nachdenken).
  5. Macht euer Heim zu einer erträglichen Investition (=Kaufen statt Mieten - gilt in Deutschland aktuell nur bedingt).
  6. Sichert euch ein Einkommen für die Zukunft (= Vorsorge fürs Alter durch Aufbau von passivem Einkommen).
  7. Verbessert eure Verdienstmöglichkeiten (=Fortbildungen, um im regulären Job besser zu verdienen).

Die genannten Punkte werden auch in den folgenden Kapiteln immer wieder aufgegriffen. Das mit den 10 % findet eigentlich immer Erwähnung und deckt sich auch mit meinen eigenen Erfahrungen. Viele Leute, die ich kenne, geben Geld für sinnloses Zeug aus (wie z.B. Zigaretten, teure Autos oder das immer neueste Smartphone), jammern aber gleichzeitig, dass das Geld meist vor Ende des Monats ausgeht. Alternativ wird gejammert, dass man zu wenig verdient.

Hier kann man nur sagen:

  1. Schaut mal nach, wofür ihr Geld ausgebt und seid ehrlich zu euch, ob das wirklich notwendig ist.
  2. Tilgt eure Schulden und vermeidet sie gänzlich. Auto/Fernseher/Smartphone auf Pump kaufen, weil keine Zinsen zu zahlen sind, bringt auf Dauer nur Ärger. Und seid beim kreditfinanzierten Haus bitte auch ehrlich zu euch.
  3. Statt Abends Netflix zu schauen, lest bei Bedarf einfach mal ein Buch. Und damit meine ich keine Krimis, Elternratgeber oder Fantasyromane, sondern Bücher, aus denen man was lernen kann. Das erweitert den Horizont und wenn man die richtigen Bücher liest, bekommt man evtl. auch Ideen, was man mit seinem gesparten Geld sinnvollerweise anstellen kann. Alternativ erwirbt man dadurch Fähigkeiten, die einem im eigenen Beruf (oder einem neuen Beruf) weiterbringen.
  4. Nutzt eure Herkunft nicht als Ausrede. Auch ich komme aus einer Arbeiterfamilie und habe mir vieles selbst hart erarbeiten müssen. Meine Eltern sind geschieden und ich bin bei meinem Vater aufgewachsen. Viel Geld war nicht da, da mein Vater allein für meine Schwester und mich sorgen musste (Mutter hat keinen Unterhalt gezahlt). Meinen ersten richtigen Urlaub hatte ich mit 19 (Zeltplatztour durch England). Für Kino war nie viel Geld da. Und trotzdem habe ich es geschafft, immer mit relativ wenig auszukommen und dabei trotzdem eine glückliche Kindheit und Jugend zu haben. Vor allem als Student habe ich gelernt, mit wie wenig man auskommt und trotzdem Spaß haben kann.
  5. Viele Sachen gibt es umsonst oder für wenig Geld (z.B. Zugang zu Bibliotheken).
  6. Übertreibt es nicht mit dem Geiz.
  7. Nutzt nicht erfüllte Wünsche doch einfach als Motivation für die Zukunft. Ich habe mir z.B. mit 16 vorgenommen, irgendwann einmal auf jedem Kontinent gewesen zu sein. Jetzt mit 37 habe ich nur noch den Antarktischen Kontinent abzuhaken. Doch auch wenn ich es mir eigentlich jetzt schon leisten könnte, schiebe ich es als kleine Motivation immer noch vor mir her. Die Midlifecrisis kommt bestimmt :-)

Fazit:
Wer es noch nicht getan hat: kaufen, lesen und gelesene Sachen anwenden. Wer es schon getan hat: nochmal lesen und nachjustieren.

1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für die Buchvorstellung.
    Ich war gerade auf der Suche nach neuer Lektüre.

    Finde aber besonders deine persönlichen Punkte zum Rumjammern interessant. Habe auch im Freundeskreis einige Exemplare, die extrem gut verdienen und am Ende des Monats rumjammern. Nicht verwunderlicht, wenn man abends weggeht und Runden für den halben Club schmeißt. Denen werde ich das nächste Mal das Buch empfehlen.

    BG, Till

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